Objektreportage Werkhof-Neubau Eniwa
Ein guter Vorwand für Leichtbau
Es dürfte ein neuer Höhenrekord sein: Im Werkhof-Neubau der Eniwa (ehemals IBAarau) stehen bis zu 5.60 Meter hohe Vorwandsysteme von Nussbaum. Optivis-Tec lässt sich in der Werkstatt vorfabrizieren oder direkt auf der Baustelle individuell vor Ort montieren. In diesem Fall hat der Installateur beides kombiniert und sich so ungeahnten Spielraum geschaffen.
Text: Andreas Stettler
Fotos: Roland Spring
Das imposante Gebäude auf dem ehemaligen Lonstroff-Gelände in Buchs/Aarau vereint alle bisherigen, dezentralen Standorte der bisherigen IBAarau unter einem Dach. Und nach dem Umzug gab es mit Eniwa auch einen neuen Namen. Konkret umfasst der neue Werkhof 350 Büroarbeitsplätze (weitere 100 als Reserve, die vorerst weitervermietet werden), Schulungsräume, ein Personalrestaurant, Werkstätten, Lagerhallen und andere technisch-logistische
Infrastrukturen sowie eine zweistöckige Tiefgarage mit insgesamt 350 Stellplätzen für den Fuhrpark der Eniwa und für PKWs. Der Komplex besteht im Wesentlichen aus drei Gebäudeteilen: Zwei Hochbauten mit unterschiedlicher Höhe und einem vorgelagerten, geschlossenen Hofareal. Hier können unter anderem Grossfahrzeuge zirkulieren und untergestellt werden.
Vorwandtechnik für optimale Wirtschaftlichkeit
Im Industriebau sind Funktionalität und Effizienz besonders wichtig. Skelettbauweise, vorgefertigte Bauteile, rationelle Montage – Gebäude wachsen heute in rasantem Tempo in die Höhe. Unterstützt wurde dieses Vorgehen beim Eniwa Projekt auch durch das Vorwandsystem Optivis-Tec von Nussbaum. An der selbsttragenden, verwindungsfreien Rahmenkonstruktion werden Waschtisch, WC, Urinal, Bidet, Badewanne oder Dusche befestigt. Auffallend ist der Einsatz des Systems in überhohen Räumen. Beispielsweise erreichen die Optivis-Tec-Elemente in den Nasszellen des Logistik- und Lagerbereiches im Erdgeschoss
eine Höhe von 5.60 Meter. Zwar wurden bei 3.20 m noch abgehängte Teildecken eingezogen, aber die Profilkonstruktionen vorher bis zur rohen Betondecke hochzuziehen, machte durchaus Sinn. Der Installateur konnte mit ein und demselben Produkt arbeiten; er konnte es als Vorwandlösung vor den Beton- und Backsteinwänden einsetzen, aber gleichzeitig auch als freistehende Trennwand platzieren. Zu deren Stabilisierung hat man sie etwas oberhalb der vorgesehenen Decke mit Stahlprofilen verbunden.
Der grosse Vorteil: Vorfabrikation und Baustellenmontage kombiniert
Die grosse Raumhöhe konnte nur deswegen überwunden werden, weil sich Optivis-Tec für die Vorfertigung wie auch für die Montage auf der Baustelle eignet. «Wir haben die Grundelemente mit einer Höhe von ca. 1.20 Meter in unser nahe gelegenen Werkstatt produziert, sie in den Bau gebracht und dort einfach weiter gebaut», erklärt Stefan Erismann von der ENGIE Services AG. Für diese Kombi-Methode sprechen zwei Gründe: Ein 5.60 m hohes, fertig montiertes Element lässt sich kaum transportieren, schon gar nicht im Treppenhaus oder durch Türöffnungen; die Baustellenmontage von Grund auf wäre zwar problemlos machbar, aber bei diesem Objekt wenig wirtschaftlich.
«Das einfache Handling vor Ort hat ausserdem den Vorteil, dass wir kurzfristig auf Unvorhergesehenes und auf Änderungen reagieren konnten», ergänzt Erismann. «Weil beispielsweise die Dachwasserleitungen ebenfalls hinter dem Vorwandsystem geführt werden sollten, haben wir kurzerhand dessen Bautiefe vergrössert und so genügend Platz geschaffen – und das alles, ohne nochmals in die Werkstatt zu gehen, und vor allem ohne Mehraufwand für die Bauherrschaft.»
Grossflächige Ausfachungen mit Holz sparen Zeit und Geld
Das Baukastenprinzip von Optivis-Tec lässt jeglichen Spielraum für kreative Planer und Installateure offen. Das gilt auch für die Ausfachung mit Holz. Mit entsprechender Anordnung der Profile konnten beispielsweise in den Nasszellen des Eniwa Bürotraktes im Deckenbereich über drei Meter lange,
horizontale Paneelen verlegt werden, anstelle von vielen kleineren Brettern.Die Nut des Optivis-Tec-Profils dient dabei als perfekte Fassung für die vom Schreiner zugeschnittenen Holzplatten, die nun eine durchgehende Montagefläche für die abgehängten Decken und weitere technische Installationen bieten.
Keine Berührungsängste bei Fremdprodukten
Echte Flexibilität beim Vorwandsystem bedeutet, sich nicht allein auf eigene Komponenten zu beschränken. Optivis-Tec hat in dieser Hinsicht keine Berührungsängste: Auch Spülkästen von anderen Herstellern lassen sich dank speziellem Zubehör sicher und flächenbündig integrieren. Ganz ohne Zubehör und schnittstellenfrei geht selbstverständlich der Anschluss des Nussbaum Sortiments an Optivis-Tec.
Das gilt für den Spülkasten, das WC- und das Waschtischelement, aber auch für die Trinkwasserverteilsysteme wie Optiflex-Flowpress (bei Eniwa im Einsatz), Optiflex-Profix, Optipress-Aquaplus und das Armaturensortiment Optiarmatur. Schliesslich erfüllt das Vorwandsystem sämtliche Anforderungen an den Schallschutz nach SIA 181 und hat eine VKF-Brandschutz-Zulassung.
Sichtbau erhöht die Anforderungen
«Diese Zertifikate sind für uns als Planer ein wichtiger Entscheidungsfaktor bei der Systemwahl», meint Pascal Böni von der Roman Böni GmbH. «Ebenso überzeugt hat uns die Dienstleistung von Nussbaum hinter dem Produkt», fährt Böni fort. «Zum Beispiel die rasche Offertstellung und die fehlerfreie Planung.
Das bedeutete unter anderem sehr wenig Restmaterialauf der Baustelle.»Gemäss Böni ist der Eniwa Werkhof einer der grössten ihm bekannten haustechnischen Sichtbauten. Will heissen, dass die meisten Installationen sichtbar bleiben. Auch hier ist präzise Planung, vor allem aber sorgfältiges und einwandfreies Handwerk erforderlich.
Das erste, aber nicht das letzte Mal
Stefan Erismann: «Für uns war der Einsatz von Optivis-Tec eine Premiere. Das Vorwand-system hat uns überzeugt. Nicht zu vergessen ist die gute Betreuung durch die Nussbaum Spezialisten
und ihre häufige,unaufgeforderte Präsenz auf der Baustelle. Wir fühlten uns total sicher und werden dieses Vorwandsystem weiterhin einsetzen.»
Das Objekt auf einen Blick
Neubau Werkhof und Bürogebäude der Eniwa AG (ehemals IBAarau AG) in Buchs bei Aarau
Grundstückfläche: 27 000 m2
Geschossfläche: ca. 31 500 m2
Inbetriebnahme: 2018
Tage der offenen Tür: 16. & 17. Juni 2018
Investitionsvolumen: rund CHF 75 Mio.
Am Bau Beteiligte
Bauherrschaft: Eniwa AG, Aarau
Architekt: Gautschi Lenzin Schenker Architekten AG, Aarau
Sanitärplanung: Roman Böni GmbH, Oberentfelden
Sanitärinstallationen: ENGIE Services AG, Aarau/Rohr
Bauführung: Hauri Baumanagement AG, Aarau