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Schnellerfassung

Trinkwasser als gemeinsamer Nenner

«KWC-Tower» tönt ein bisschen nach Wolkenkratzer, diesen Anspruch aber hat der Neubau am Standort des renommierten Armaturenherstellers nicht. In der Aargauer Gemeinde Unterkulm ist der Büro- und Wohnbau mit seinen 36 Metern – abgesehen vom Kirchturm – dennoch mit Abstand der höchste. Auch die Innenräume sind, dank Optivis-Tec, ausserordentlich hoch.  

Text: Andreas Stettler
Fotos: Nina Dick

KWC muss in Sanitärkreisen nicht näher vorgestellt werden. Ihre Armaturen sind seit über 145 Jahren der Inbegriff von Wassergenuss in Bad und Küche. Seit 2013 gehört die Firma zur Franke-Gruppe und ist eine Marke der Franke Water Systems AG. Unterkulm ist nach wie vor Hauptsitz und Produktionsstandort, von hier aus exportiert KWC seine Produkte in über 50 Länder auf fünf Kontinenten. Als Bauherrin des Hochhauses agiert denn auch die Artemis Immobilien AG, die 2015 aus der Franke Immobilien AG hervorgegangen ist.

Wohn- und Dienstleistungsquartier

Das Areal wird in zwei Phasen entwickelt. Die erste wird im Herbst 2020 abgeschlossen sein und umfasst auf einer Fläche von 27‘000 m2 den KWC-Tower, drei Mehrfamilienhäuser sowie vier Reihenhäuser. Die alte Giesserei ist erhalten geblieben; zusammen mit einem Glasneubau und dem Erdgeschoss des Turms sind darin Ausstellungs-, Ausbildungs- und Gastronomieräume untergebracht. Der 7-stöckige Tower beherbergt neben einer grossen Ausstellung auf Parterre-Niveau von der ersten bis zur vierten Etage Büros von KWC; in der fünften bis siebten wird, mit Weitblick ins Wynental, gewohnt. In allen Gebäuden sorgen Verteilsysteme von Nussbaum für Sicherheit und Komfort rund um den Wasserverbrauch. Das Quartier ist durch einen Medienkanal erschlossen, von dem aus Stichleitungen zu den einzelnen Gebäuden führen. Darin fliesst auch das vor Ort gefasste Grundwasser. Dieses gelangt von den mit Nussbaum Armaturen bestückten Verteilzentralen durch Optipress-Aquaplus auf die Etagen. Und von dort mit den Etagenverteilsystem Optiflex-Profix zu den Zapfstellen. Die Eichenberger Gebäudetechnik AG hat das SVGW-zertifizierte Trinkwasserverteilsystem mit dem zeitsparenden, werkzeuglosen Schnellverbinder hier zum ersten Mal eingesetzt.

«Wir waren gut geschult von Nussbaum»

Mujo Kestic, Chefmonteur bei Eichenberger, meint: «Optiflex-Profix ist mit den Steckverbindern wirklich einfach und schnell zu montieren, ich war sofort überzeugt davon. Nussbaum hatte uns zu einer Schulung eingeladen, wo wir die wenigen, aber wichtigen Handgriffe lernten.» Dass es den Profi braucht, darin sind sich Installateur und Hersteller aber einig. Es ist so konzipiert, dass die SIA 385/2- und W3-Normen immer erfüllt werden können. Das weisse 16 × 3,8 mm Rohr für 1-LU-Apparate gewährleistet die Einhaltung der Ausstosszeiten bei den Warmwasser-Entnahmestellen an den Waschtischen.

Vorwandsystem bis zu 5 Meter

Was am KWC-Tower auffällt, sind die hohen Räume. Das zieht sich von der Ausstellung im Erdgeschoss durch die Büros bis zu den Wohnungen. Die Raumunterteilung in diesem Skelettbau wurde fast ausschliesslich mit Leichtbaukonstruktionen realisiert. Wo dies die Installationswände in den Musterbädern der Ausstellung, beziehungsweise in den Nasszellen der Büros und Wohnungen betrifft, setzte das Eichenberger-Team das Nussbaum Vorwandsystem Optivis-Tec ein. So konnte es die vorgegebene Wandhöhe von rund 5 Metern problemlos ausführen. «Bei diesem System wissen wir, dass wir die Brand- und Schallschutzanforderungen sicher erfüllen», erklärt Philipp Fischer, Abteilungsleiter Sanitär bei der Eichenberger Gebäudetechnik AG. «Wir haben die Profile vor Ort zugeschnitten und montiert und konnten kurzfristige Anpassungen flexibel abfangen.» Optivis-Tec liess sich ausserdem optimal mit den Trockenbausystemen kombinieren. Ebenfalls kompatibel ist Optivis-Tec mit den Spülkästen von Drittanbietern, wie sie hier eingesetzt wurden, was die Flexibilität und Nahtlosigkeit der Nussbaum Lösungen unterstreicht. Fittings und Armaturen ermöglichen dank den passenden Übergängen schnittstellenfreie Lösungen zu sämtlichen Drittprodukten wie beispielweise auch Koax-UP-Wasserzählern.

Trinkwasserhygiene grossgeschrieben

Das Verbauen von Optiflex-Profix war für den Sanitärinstallateur nicht die einzige Premiere in Unterkulm. «Erstmals haben wir auch die Druckprüfung mit Luft und dem digitalen Druckmessgerät P4000 von Nussbaum durchgeführt», bestätigt Philipp Fischer. «Damit vermeiden wir nicht nur allenfalls verschmutztes und stagnierendes Wasser in den Leitungen; das Verfahren ist sehr wirtschaftlich und erfüllt maximale Hygieneanforderungen nach W3/E3.» Das bedeutet, dass der Auftraggeber sich auf ein sauber protokolliertes Ergebnis verlassen kann und die Befüllung mit frischem Trinkwasser maximal 72 Stunden vor Inbetriebnahme erfolgen wird. Genau diesen hohen Qualitätsanspruch an sich selbst zeichnet die beiden Trinkwasserspezialisten KWC und Nussbaum aus.

Das KWC-Quartier auf einen Blick (1. Etappe)

Tower

Gebäudefläche / -volumen: 2'600 m2 / 22'000 m3

Raumprogramm: Büros (130 Arbeitsplätze), Ausstellungsräume und 14 Wohnungen (2½ bis 3½ Zimmer)

 

Mehrfamilienhäuser

Raumprogramm: 3 Gebäude mit 53 Wohnungen (2½ bis 4½ Zimmer)

 

Einfamilienhäuser

Raumprogramm: 4 Reihen-Einfamilienhäuser (5½ Zimmer)

Erstbezug: Herbst 2020

Investitionsvolumen: rund CHF 30 Mio.

 

Am Bau Beteiligte

Bauherrschaft: Artemis Immobilien AG, Aarburg

Architekten/Generalplaner: Architektengruppe Bircher Roth von Arx AG, Aarau

Sanitärplaner: Planea AG, Wohlen

HLK- und Sanitärinstallateur: Eichenberger Gebäudetechnik AG, Reinach

 

Eingesetzte Nussbaum Systeme

Optiarmatur

Optipress-Aquaplus

Optiflex-Profix

Optivis-Tec

Interview mit Projektleiter, Planea AG, Wohlen

Interview mit Abteilungsleiter Sanitär, Eichenberger Gebäudetechnik AG, Reinach AG