Objektreportage Kleinfeld Kriens
Das Stadion mit den passenden Dimensionen
Es kann schon mal passieren, dass Sportstätten überdimensioniert sind. Verständlich, denn sie werden mit viel Euphorie und Zuversicht geplant. Zweifellos wurde auch das Sportzentrum Kleinfeld in Kriens mit Herzblut realisiert, das Ergebnis zeugt aber in mehrfacher Hinsicht von bewundernswerter Bodenhaftung. Genau richtig dimensioniert ist auch die Trinkwasser- und Gasverteilung mit Nussbaum-Produkten.
Text: Andreas Stettler
Fotos: Roland Spring
Das altehrwürdige Kleinfeld-Stadion aus den späten 1960er-Jahren war baufällig. Bis zu sechs Millionen Franken hätte dessen Werterhaltung gekostet, und darin sind die Vorgaben der Swiss Football League für Spiele in der zweithöchsten Liga noch nicht berücksichtigt. Ein Neubau war naheliegend. Mit der Luzerner Pensionskasse und der Gemeinde Kriens hatte man rasch ideale Investoren beziehungsweise Partner gefunden. Mit Nussbaum wusste man zudem einen im Stadionbau (u.a. Stade de Suisse Bern und Swissporarena Luzern) erfahrenden Armaturen- und Systemhersteller an seiner Seite.
Heute sitzt der Gast des Stadionrestaurants an einem langen Holztisch, gefertigt aus den Dachbalken des alten Stadions, das einst hier stand. Er ist das einzige Übrigbleibsel aus der Vergangenheit – der Rest des neuen Sportzentrums Kleinfeld ist seiner Zeit fast voraus. Es ist vermutlich das erste Stadion mit LED-Spielfeldbeleuchtung in der Schweiz, und der Kunstrasen ist das Neuste, was derzeit zu haben ist. Er hat den grossen Vorteil, dass er praktisch rund um die Uhr bespielt werden darf und auch von Junioren, Schülern, Senioren und anderen Sportbegeisterten belegt werden kann.
ALLES EINE FRAGE DER DIMENSION
Mit insgesamt 3‘200 Sitz- und Stehplätzen haben die Verantwortlichen vernünftig geplant, was die Challenge League-Spiele der 1. Mannschaft angeht. Auf das gesetzlich zulässige 3. Stockwerk beim Gebäude hat man bewusst verzichtet, und nicht einmal die Eintrittspreise wurden erhöht. Das Stadion mit Sportplatzcharakter fügt sich optisch also diskret, aber elegant in seine Quartierumgebung ein. Die Mantelnutzer machen aus dem Stadion ein ganzjährig genutztes Sportzentrum, als das es von Anfang an geplant war:
Die Sportschule Kriens (Stufe Sek I) mit Angeboten in 24 Sportarten ist eingemietet, ebenso ein Fitnessstudio und eine Kinderkrippe; die Gemeinde benützt die Infrastruktur für den Schulsport, und im öffentlichen Restaurant verpflegen sich Athletinnen wie auch spontane Besucher gleichermassen. Verkaufsläden sucht man hier vergebens. Der Präsident des Sportclubs Kriens, Werner Bachmann, betont: „Wir wollten explizit ein Fussballstadion mit Mantelnutzung, und keine Mantelnutzung mit Fussballstadion.“
WARUM MAN KUNSTRASEN TROTZDEM BEWÄSSERT
Das Trink- und Brauchwasser fliesst im 130 Meter langen Gebäude vom Edelstahl-Verteiler durch Verteilsysteme der R. Nussbaum AG, bis zum Systemtrenner zur Rasenbewässerung. Wie bitte? Tatsächlich wird – zum Erstaunen des unbedarften Laien – auch ein Kunstrasen bewässert. Dadurch rollt nicht nur der Ball besser, sondern die Spieler sind vor allzu heftigen Schürfungen und Verbrennungen geschützt, die das Grätschen und Stürzen auf dieser Unterlage verursachen könnte. Die Wahl von Optipress-Aquaplus für die Trinkwasserverteilung liegt unter anderem in seiner Vollständigkeit begründet. So kann auch Unvorhergesehenes kurzfristig und fachlich korrekt umgesetzt werden.
„Das war auf dieser Grossbaustelle mit vielen Teilprojekten und rollender Planung wichtig“, bestätigt Hanspeter Meier, Inhaber der Wieland AG in Kriens. Sein ARGE-Partner Markus Schmid von der gleichnamigen Firma in Malters ergänzt: „Als langjährige Nussbaum-Kunden schätzen wir die Gesamtleistung und die stets hohe Lieferbereitschaft.“ Optipress-Aquaplus wird seit 30 Jahren laufend weiterentwickelt und umfasst sämtliche Dimensionen von 15 bis 108 mm. Die Feinverteilung auf die Duschen und Lavabos in den 18 Garderoben und weiteren Betriebsräumen erfolgte mit Optiflex-Flowpress, dessen raxiale Verbindungstechnik das Verpressen ohne Dichtring ermöglicht.
EDELSTAHLVERTEILER MONTAGEFERTIG ANGELIEFERT
Die vorfabrizierte Optiarmatur-Verteilbatterie im Technikraum bedeutete eine weitere Arbeitserleichterung für die Installateure. Durch die individuelle Vorfertigung auf modernsten Anlagen im Nussbaum-Werk konnten alle Gegebenheiten des Objekts optimal berücksichtigt und die Anzahl Dichtstellen auf ein Minimum reduziert werden. Die Edelstahlverteiler wurden orbital-geschweisst, gebeizt und passiviert, sodass sie jahrzehntelang Bestand haben. Die Druckreduzier- und Absperrventile sowie die rückspülbaren Wasserfilter, alle ebenfalls von Nussbaum, wurden mit einer neuartigen, korrosionsbeständigen Schraubenmutter befestigt, deren blaue Farbe auf die Spezialbeschichtung hinweist.
Während die Wasserverteilung in den Dimensionen 76.1, 54 und 22 mm ausgeführt ist, strömt das Heizungsgas durch 35 und 54 mm Cr-Ni-Mo-Stahlleitungen von Optipress-Gaz, das mit den gleichen Werkzeugen verpresst wird wie Optipress-Aquaplus.
Während beim Stadionbau vielleicht eine gewisse Selbstdisziplin nötig ist, um die richtigen Dimensionen zu finden, kann der Sanitärinstallateur bequem auf die Hilfsmittel von Nussbaum zurückgreifen: Die Planungssoftware Optiplan-Smart, die Belastungswerttabelle sowie durchfluss-optimierte Systemkomponenten.
Das Objekt auf einen Blick
Sportzentrum Kleinfeld, Kriens: Neubau
Gesamtfläche: 5‘300 m2
Kapazität: 900 Sitz- und 2'300 Stehplätze
Inbetriebnahme: 28. September 2018
Offizielle Eröffnung:12. Oktober 2018
Investitionsvolumen: ca. 20 Mio. CHF
Am Bau Beteiligte
Bauherrschaft: Pensionskasse Luzern/Gemeinde Kriens
HLK- und Sanitärausführung: Wieland AG, Kriens/Markus Schmid AG, Malters
Architekt: Iwan Bühler GmbH, Luzern
Eingesetzte Nussbaum Systeme
Nach Mass vorfabrizierte Edelstahlverteiler
Armaturen im Sanitär- und Heizungsbereich