Themenwelt - Schallschutz
6.1 Bauliche Massnahmen
Die erste wichtige, primäre Massnahme für einen optimalen Schallschutz ist ein bauakustisch günstiger Grundriss. Eine schalltechnisch optimale Grundrissgestaltung ist am effektivsten zu erreichen durch:
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Anordnen der Nasszellen übereinander, bzw. in angrenzenden Räumen.
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Zentral angeordnete Installationsschächte im Bereich der Nasszellen.
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Vermeidung von Installationen angrenzend an Schlafräume/Aufenthaltsräume.
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Trennen von Nasszellen und lärmempfindlichen Räumen durch Trennwände mit ausreichendem Luftschalldämmwert.
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usw.
6.1.1 Schutzbedürftige Räume
Räume einer fremden Wohneinheit müssen gemäss SIA 181 von Geräuschen aus Sanitäreinrichtungen geschützt werden. Die zu schützenden Räume der fremden Wohneinheit grenzen horizontal direkt an den Sanitärraum, oder befinden sich vertikal oder diagonal unter ihm. Je nach Funktion und Lärmempfindlichkeit des schutzbedürftigen Raumes gelten unterschiedliche Anforderungen an den Schallschutz.
Innerhalb der gleichen Wohneinheit gelten keine Schallschutzanforderungen.
Beim Schutz von Geräuschen aus Sanitäreinrichtungen müssen sowohl Benutzungsgeräuschen als auch Funktionsgeräuschen berücksichtigt werden. Für die beiden Geräuscharten gelten unterschiedliche Anforderungswerte.
Die Werte in der nachfolgenden Grafik gelten bei Funktionsgeräuschen und Benutzungsgeräuschen. Bei Benutzungsgeräuschen gelten jeweils um 5 dB höhere Werte. (👉 Mindestanforderungen LH an den Schutz gegen Geräusche haustechnischer Anlagen und fester Einrichtungen im Gebäude nach SIA 181)
Als besonders vorteilhaft für den Schallschutz angrenzender Räume haben sich leichte Vorwandinstallationen vor massiven Wänden erwiesen. Durch Dämmung der Vorwand gegen Boden und Decke ist ein zusätzlicher Schallschutz gewährleistet.
Um den Schallschutzanforderungen zu genügen, empfiehlt
6.2 Schallschutz in der Sanitärtechnik
Neben baulichen Massnahmen (schalltechnisch optimale Grundrissgestaltung) ist bei der Sanitärinstallation darauf zu achten, dass die Einleitung des Körperschalls in das Bauwerk auf zulässige Werte reduziert wird.
Folgende Prinzipien sind grundlegend, um einen ausreichenden Schallschutz sicherzustellen:
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Armaturen und Sanitärapparaten mit Schalldämmung montieren, um eine Körperschallentkopplung sicherzustellen.
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Durch optimale Leitungsverlegung und Befestigung den Luftschall reduzieren.
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Rohrschellen mit Dämmung verwenden.
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Bei Fallleitungen Elektromuffen einsetzen und grosse Umlenkungen vermeiden.
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Installationen in Schächte verlegen, um durch Dämmung oder Ausflockung den Luftschall abzukapseln.
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Entsorgungsleitungen in Beton verlegen und Schallschutzrohre verwenden.
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Rohre durchgehend nach Vorschrift dämmen, starre Kontakte bei Aussparungen vermeiden.
6.3 Schallschutzlösungen für Nussbaum Vorwandtechnik
Um die Anforderungen hinsichtlich des Schallschutzes erfüllen zu können, müssen Optivis-Installationswände schalldämmend montiert und vom Bauwerk entkoppelt werden.
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6.3.1 Optivis-Tec-Schallabsorber
Schallabsorber brechen die Reflexionen des auftretenden Schalls innerhalb von Optivis-Installationswänden.
Die Optivis-Tec-Schallabsorber aus recyceltem PET sind schimmelbeständig und können werkzeuglos mit den Magneten an der Optivis-Tec-Schiene befestigt werden.
Die Anzahl der benötigten Schallabsorber hängt von der Art der Installation ab und wird nach Bedarf ermittelt. Mithilfe des Planungstools Optivis-Project lässt sich die genaue Anzahl für verschiedene Installationen bestimmen.
https://www.nussbaum.ch/de/planungssoftware-optivis-project.html
Die Anzahl der benötigten Schallabsorber kann auch über eine Faustformel überschlagsmässig berechnet werden:
Projektionsfläche (m²) der Vor-/Trennwand multipliziert mit 1.6 Stk/m² Hinweis: Das Ergebnis wird ab 0.4 bereits aufgerundet. |
Berechnungsbeispiel:
Projektionsfläche: |
2.5 m × 2.05 m = 5.125 m² |
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Anzahl Schallabsorber: |
5.125 m² × 1.6 Stk./m² = 8.2 Stk. ➔ 8 Stk. |
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6.3.2 GKBI-Platte 18 mm
Für die Beplankung von Optivis-Installationswänden ist die kernimprägnierte GKBI-Platte 18 mm 72036 geeignet.
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6.3.3 Optivis-Tec-Schallschutzverbinder und Schalldämmelemente
Zur Schallentkopplung der Gipskartonplatten vom Baukörper empfiehlt
Alle Befestigungspunkte mit dem Baukörper müssen mit dem Optivis-Tec-Schalldämmelement 71049 versehen werden.
Für die Verbindung der Optivis-Tec-Schienen empfiehlt
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6.3.4 Schallschutzlösung L- förmig mit 30 % Mineralwolle
Durch die Verwendung einer L-Isolation von 30 % aus Steinwollplatten werden in Optivis-Installationswänden die erhöhten Schallschutzanforderungen bezüglich Funktionsgeräuschen und Benutzergeräuschen gemäss SIA 181 Bad-Bad erfüllt.
Folgende Punkte müssen berücksichtigt werden:
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Die Isolation ist zwischen den Ständern in den Bereichen einzuklemmen, in denen keine Sanitärelemente vorhanden sind.
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Die verwendeten Steinwollplatten (z. B. SWISSPOR Roc Typ 3) müssen eine Dicke von 4 cm aufweisen.
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Die isolierte Fläche muss 30 % der gesamten Vorwandfläche betragen.
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Die Fläche der Längsseite muss vollständig mit der Steinwollplatte isoliert werden und zählt nicht zu den 30 % der errechneten Fläche.
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Umlenkungen oder Etagen der Ablaufleitungen müssen zusätzlich mit einer Isolation versehen werden
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Eine Dämmplatte muss im unteren Bereich vor der Fallleitung angebracht werden.
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Alle Montagerichtlinien müssen gemäss dem Systembeschrieb Optivis eingehalten werden.
Die Optivis-Installationswände sind im Systembeschrieb Optivis detailliert beschrieben, 👉 Systembeschrieb 299.1.046.
A |
Dämmplatte im unteren Bereich vor der Fallleitung |
B |
Die Fläche der Längsseite vollständig mit der Dämmmatte isoliert (zählt nicht zu den 30 % der errechneten Fläche) |