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261.0.051 / V6

9 Warmwasser-Verteilsysteme

9.1 Einzelversorgung

Bei der Einzelversorgung verfügt jede Entnahmestelle über einen eigenen Wassererwärmer. Als Wassererwärmer kommt ein Durchfluss-Wassererwärmer oder ein kleiner Speicher-Wassererwärmer zum Einsatz.

Das folgende Schema zeigt eine Einzelversorgung mit den Waschtisch-Durchlauferhitzern MCX 3 und MCX 7 von Nussbaum.

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Einzelversorgung mit den Waschtisch-Durchlauferhitzern MCX 3 / MCX 7

Merkmale:

  • Keine Wärmeverluste durch Verteilleitungen

  • Niedrige Investitions- und Betriebskosten

  • Normenkonforme Ausstosszeiten ohne Warmwasserzirkulation oder Warmhalteband

  • Individuelle Inbetriebnahme

  • Betriebsverantwortung durch Wohnungsbenutzer (individuelle Warmwassertemperaturen)

  • Elektrizität als Standard-Energieart

  • Entkoppelung von der Gebäudeheizung

  • Lastprofile XXS/XS (nicht geeignet für hohen Warmwasserbedarf)

9.2 Dezentrale Warmwasserversorgung

Eine dezentrale Warmwasserversorgung kann als Gruppenversorgung realisiert werden, die mehrere Entnahmestellen auf der Etage durch einen gemeinsamen Wassererwärmer mit Warmwasser versorgt.

9.2.1 Gruppenversorgung mit Durchlauf-Wassererwärmern

Das folgende Schema zeigt die Gruppenversorgung von Sanitärapparaten mit Durchlauf-Wassererwärmern. Die Steigzonen führen die Kaltwasserleitungen in die Etagen, wo das Warmwasser aufbereitet wird.

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Gruppenversorgung mit Durchlauf-Wassererwärmern

Merkmale:

  • Niedrige Investitions- und Betriebskosten

  • Steigzonen nur für Kaltwasserleitungen

  • Individuelle Inbetriebnahme

  • Betriebsverantwortung durch Wohnungsbenutzer

  • Energieversorgung mit PV-Anlage

  • Entkoppelung von der Gebäudeheizung

  • Individuelle Verbrauchsdatenerfassung

  • Lastprofile bis L

9.2.2 Gruppenversorgung mit Speicher-Wassererwärmern

Das folgende Schema zeigt die Gruppenversorgung von Sanitärapparaten mit Speicher-Wassererwärmern. Die Steigzonen führen die Kaltwasserleitungen in die Etagen, wo das Warmwasser aufbereitet wird.

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Gruppenversorgung mit Speicher-Wassererwärmern

Merkmale:

  • Moderate Investitions- und niedrige Betriebskosten

  • Steigzonen nur für Kaltwasserleitungen

  • Individuelle Inbetriebnahme

  • Betriebsverantwortung durch Wohnungsbenutzer

  • Energieversorgung mit PV-Anlage

  • Entkoppelung von der Gebäudeheizung

  • Individuelle Verbrauchsdatenerfassung

  • Lastprofile L bis XL

9.3 Zentrale Warmwasserversorgung

Die Warmwasserversorgung von sämtlichen Entnahmestellen erfolgt durch einen zentralen Wassererwärmer. Die Steigzonen führen die Kaltwasserleitungen und die Warmwasserleitungen in die Etagen. Die Warmwasserverteilung kann mit einem Warmwasser-Zirkulationskreis ausgerüstet sein.

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Zentrale Warmwasserversorgung mit Warmwasser-Zirkulationskreis

Merkmale:

  • Moderate bis hohe Investitionskosten

  • Verschiedene Energiearten, in der Regel fossile Energieträger

  • Verteilleitungen für Kaltwasser und Warmwasser sowie für Warmwasserzirkulation

  • Wärmeverluste durch Speicher und Leitungen

  • Betriebsverantwortung durch Gebäudebesitzer

  • Lastprofile L bis XXL: Eignung für Gebäude mit hohem Warmwasserbedarf

9.4 Wärmesiphon

Wärmesiphons reduzieren Wärmeverluste, die durch Gegenstromzirkulation in Rohrleitungen entstehen. Kaltes Wasser sammelt sich aufgrund seiner grösseren Dichte am tiefsten Punkt des Siphons und kann nicht in den Wassererwärmer bzw. die warmgehaltene Leitung zurückströmen. Gleichzeitig kann das warme Wasser aus dem Wassererwärmer bzw. aus der warmgehaltenen Leitung nicht in den kühleren Wärmsiphon sinken und sich nicht im Anschlussrohr ausbreiten und auskühlen.

Wärmesiphons werden an den Übergängen zwischen warmgehaltenen und nicht warmgehaltenen Leitungen in Form eines absteigenden Rohrs installiert. Die Höhe des Wärmesiphons muss mindestens das 7-fache der Nennweite des Rohrs oder mindestens 15 cm betragen (SIA 385/1:2020, 5.5.4).

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Wärmesiphon

Der Installationsort von Wärmesiphons richtet sich nach der Art der Warmwasserverteilung:

Installationsort

Beschreibung

Wärmesiphon direkt nach Wassererwärmer bei nicht warmgehaltener Leitung*.

Wärmesiphon vor Ausstossleitungen bei warmgehaltener Leitung; Verbindungsleitung* ≤ 1 m

Warmgehaltene Leitung (Zirkulationsleitung) im Mehrfamilienhaus: Die Wärmesiphons befinden sich erst oben auf der Etage (in Anlehnung an W3/E3:2020, Anh. 9, Abb. 23, 24 und 25).

Wärmesiphon vor den Ausstossleitungen bei warmgehaltenem Verteiler.

Wärmesiphon vor dem Verteiler bei nicht warmgehaltenem Verteiler.

* Gedämmte Verbindungsleitungen mit einer Länge ≤ 1 m werden zur warmgehaltenen Leitung mitgezählt.

Installationsorte von Wärmesiphons